Digital Detox

Seit Februar schreibe ich an diesem bisschen Text herum. Warum ich mich damit so schwer tue, das erkläre ich hier.

Wieder so ein Modewort! Was dahinter steckt ist sehr interessant.

Digital Detox (Deutsch: Digitale Entgiftung) ist ein Thema, welches heutzutage immer mehr an Bedeutung gewinnt. Ein weiterer Begriff der in diesem Zusammenhang immer mehr auftaucht is Dopamine Fasting (Deutsch: Dopamin-Fasten). Was dahinter steckt versuche ich in ein paar wenigen Sätzen zusammen zu fassen.

Hinweis

Zuerst möchte ich vorausschicken, dass dieser Text nicht auf irgendwelchen Studien aufgebaut ist. Alles was ich hier wiedergebe habe ich in einigen News berichten von Zeitungen, Krankenkassen oder anderen Wissenschaftsmagazinen online zusammen gelesen. Wer also nach irgendwelchen Evidenzbasierten Studien sucht muss das selber tun.

Um was geht es?

Kurz gesagt: es geht um den Medienkonsum. Unser Gehirn ist unter anderem darauf ausgelegt ständig Informationen aufzunehmen. So gesehen sind Medien vieler art wie Nahrung dafür. Man kann nachlesen, das beim Konsum solcher Medien Dopamin im Gehirn ausgeschüttet wird. Das passiert auch beim Konsum von Drogen. Man findet diesbezüglich auch viele Informationen unter dem Begriff Dopamin Detox.

Wie sah mein Tagesablauf bis vor Kurzem aus?

Oft nehme ich beim Aufwachen das Handy in die Hand. Nur schnell ein paar Zeilen in den News lesen, den Instagram Feed checken und schon liege ich etwa eine Halbe Stunde im Bett welche ich mit diesem Handy vertrödelt habe. In dieser Zeit könnte ich aufstehen, frühstücken, und mich für den Tag frisch machen.

Warum möchte ich es überhaupt angehen?

Ich habe immer wieder das Gefühl zu wenig Zeit zu haben. Doch wenn ich auf meinem Telefon nachschaue wie viele Minuten oder gar Stunden ich mit dem Gerät verbringe ist es ziemlich klar wo diese Zeit hingeht. Ich bin jetzt nicht der extreme Handy-Junkie, aber jeder von uns verbringt viel mehr Zeit mit dem Gerät als vor der Smarphone Ära.

Ich habe entschlossen meine Zeit besser einsetzen zu können. Wichtig sind mir meine Familie, Freunde, Ausbildung und Arbeit – usw. Also kann ich somit meine Lebensqualität verbessern. Wenn ich das hin bekomme habe ich im Durchschnitt jeden Tag ca 45min – 1h mehr Zeit.

Hier auch der Grund warum es mir so schwär fällt diesen Artikel zu veröffentlichen: Ich oute mich als einer der Betroffenen – auch wenn es Leute gibt die noch viel mehr Digitale Inhalte konsumieren. Zudem kann ich nicht Wasser predigen und gleichzeitig Wein trinken. Eigentlich weiss ich ganz genau dass es mir schwer fällt dies durchzuhalten aber gebe mir mühe. Ein Rezept habe ich für mich noch nicht gefunden aber ich arbeite noch daran.

Nebeneffekte

Nebst der Zeitverschwendung merke ich auch dass ich bei hohem Medienkonsum ziemlich unruhig werde. Was macht man dann zur Beruhigung? Richtig – noch einen Podcast hören oder einen Newsartikel lesen. Irgendwann kommt unser Gehirn ab den Punkt wo es dann zu viel wird. Wie bei zu hohem Alkohol, Zucker oder anderem Konsum braucht der Körper Zeit um sich zu erholen.

Langeweile

Langeweile ist etwas gutes. Wir sind uns mittlerweile so daran gewöhnt jede Minute wo nichts in unserem Leben passiert mit dem Smartphone auszufüllen. Man sieht dies oft wenn man zuschaut wie Leute beim Spazieren den Blick auf das Telefon richten und nicht dorthin wo sie gerade hin gehen. Auch im Bus ist das ein beliebtes Spielzeug um die Zeit zum Pendeln zu überbrücken. Was haben wir vor der Zeit des Internet und immer verbunden zu sein gemacht? – Vielleicht genau nichts?

Wenn man unruhig wird wenn nichts läuft und man auch kein Handy zur Hand hat, dann sollte man etwas dagegen unternehmen.

Wie sieht meine Strategie aus?

Tagsüber

  1. Beim Aufstehen das Smartphone auf der Kommode liegen lassen.
    Dabei erst für den Tag bereit machen (was man morgens halt so macht) und bevor man das Haus verlässt das Telefon einpacken.
  2. Im ÖV das Handy höchstens zum Musikhören benutzen
  3. Feste Zeiten einplanen um Nachrichten zu beantworten (nicht bei jedem Signal gleich das Smartphone zücken und nachschauen)
  4. Wenn möglich das Smartphone nicht in der Hosentasche haben, sondern irgendwo an einem festen Platz lassen.

Abends

  1. Eine feste Zeit einplanen um den Insta-Feed und andere App anzuschauen (begrenzte Zeit)
  2. Kein TV, sondern ein Buch lesen oder sonst etwas kreatives anstellen.

Motivierend, oder?

Das scheint doch ein motivierter Plan zu sein. Aber es ist verdammt hart. Immer wieder drücken die alten Gewohnheiten durch. Mit diesem Text offenbare ich eines meiner Probleme, was mir extrem schwer fällt. Ich wollte es mir lange nicht selber zugestehen aber vielleicht hilft es auch Dir lieber Leser falls Du Dich angesprochen fühlst.


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