Entrümpelung

Wieviele Dinge brauche ich um glücklich zu sein. Welche Dinge nützen mir etwas und welche nicht? Diese frage habe ich mir bis jetzt nie gestellt. Doch- wie kommt es jetzt zu diesem Blog-Beitrag? Es ist eine spannende Reise durch mein Leben.

Seit bald 10 Jahren besitze ich das Buch «Simplify your Life» von Werner Tiki Küstenmacher. Etliche male habe ich es von Anfang an gelesen und jedes mal steckte ich im ersten Kapitel fest. Das erste Kapitel erklärt wie man Ordnung schafft. Aufgeräumt habe ich jedes mal als ich das Buch anfing zu lesen. Jedoch hielt mich unbewusst immer irgendetwas ab die weiteren Kapitel zu lesen. Irgendetwas in meinem Inneren hält mich davon zurück.

Grundsatz vom Minimalismus

Vor kurzem bin ich wieder einmal auf das Thema Minimalismus gestossen. Interessanterweise ist das Thema mit der Simplify Methode sehr verwandt. Es gibt auch bei der Bewegung extreme Leute die ihren Besitz auf 30 Dinge reduziert haben.

Für mich selber macht das keinen Sinn. Was dafür besser bei mir ankam war ein Satz: „Trenne dich von dem was du nicht brauchst.“ Es hat bei mir etwas getriggert. Mein Keller ist voll mit Dingen die Jahre lang nicht mehr benutzt wurden. Auch in anderen Räumen sind alle Schränke und Schubladen bis ans Limit gefüllt. Bevor jetzt ein Einbrecher auf die Idee kommt etwas bei mir zu holen sei gewarnt: der finanzielle Wert ist gering. Es liegt mehr am schlechten Gewissen sich davon zu trennen.

Derzeit entrümpele ich meine Sachen und fühle mich mit jedem Gegenstand der weg kommt leichter. Es ist wie Balast der von meinen Schultern fällt, als hätte ich sie in einem Rucksack. Dieser Rucksack drückt auf die Seele. Genau so vollgestopft ist mein Kopf und meine Seele.

Wer jetzt denkt man schränkt sich mit Minimalismus oder Simplify nur ein, der liegt falsch. Es geht darum das zu besitzen was man braucht und das loszuwerden was man nicht mehr oder nie gebraucht hat. Es geht darum sich als Konsumenten zu einem Verbraucher zu entwickeln. Die Idee ist also das was man besitzt auch zu benutzen. Irgendwo habe ich mal gelesen dass in unseren Breitengraden ein Mensch durchschnittlich 10‘000 Dinge besitzt. Da kann man sich denken wieviel davon gar nie benutzt wird.

Digitale Unordnung

Wir menschen sammeln nicht nur physisch, sondern auch Digital. Wir knipsen tausende von Fotos mit unseren Handy’s. Erstellen noch schnell einen Account bei Facebook, Instagram, Whatsapp, Pinterest, Tik Tok, Snapchat und so weiter.

Durch die vielen Apps und Konten im Internet vervielfältigen sich auch die Kommunikationskanäle die wir nutzen. Schaut man nach einer Weile die Benachrichtigungen auf dem Handy an, hat man oft einige Nachrichten über die verschiedenen apps verteilt. Schnell bleibt man bei der einen oder anderen hängen. So verbringen wir oft Stunden mit dem kleinen Gerät in der Hand die wir eigentlich besser nutzen könnten.

Seit wir Smartphones besitzen, knipsen wir jedes Jahr Unmengen an Fotos. Früher als man im Fotoapparat noch einen Film mit Maximal 36 Fotos einlegen musste, hat man sich 2 mal überlegt bevor man den Auslöser gedrückt hat. Ende Jahr hatte man vielleicht 4, 5 oder 6 Filme durchgeknipst. Jede Auslösung kostete schliesslich Geld. Heute sammeln wir Jahr für Jahr tausende von Fotos. Die wenigsten werden in der Lage sein diese zu sortieren. Wir sammenn sie auf unseren Smartphones und unter Umständen auch als Kopie in einem Cloud Dienst. – Wie man da ausmisten will weiss ich noch nicht.

Seelische Unordnung

Im Buch „Simplify your Life“ las ich dass die physische Unordnung auch die Unordnung in der Seele widerspiegeln kann. Auch drückt ein voller unaufgeräumter Keller auf unser Unterbewusstsein. Der Vorsatz aufräumen zu wollen hängt dann wie das Schwert des Damokles über einem.

Alles was ich vorhin geschrieben habe sind Faktoren die Stress auslösen können. Doch warum häufen wir so viele Dinge an? Darüber kann man genug im Internet lesen. Wissenschaftler haben dieses Phänomen schon untersucht. Ich persönlich habe festgestellt das die allermeisten Anschaffungen nur kurzfristig ein Glücksgefühl auslösten.

Mein persönliches Fazit

All diese Gedanken führten zum Entschluss mein Leben zu entrümpeln. Doch weshalb? Wie viele habe auch ich einen Rucksack von Lebenserfahrung zu tragen. Im Sommer 2019 wurde bei mir ein Burnout diagnostiziert – da mache ich kein Geheimnis daraus. Diese Art von Erkrankungen ist meiner Meinung nach eine Pandemie der entwickelten Industrie Staaten. Meine Mission für Mich besteht darin mich so zu verändern damit diese Krankheitssymptome nicht mehr wiederkehren. Dies führt in meinem persönlichen Fall unweigerlich zu Neuen Ausbildungen.

Da mein Leben fast schon Überfüllt ist mit all den Faktoren die ich genannt habe ist es Zeit auszumisten. Das Vorgehen wird in kleinen aber machbaren Schritten erfolgen. Was sich jahrelang angesammelt hat kann man nicht in einem Tag loswerden. Es ist ein Prozess der Zeit braucht. Sich deswegen zu stressen ist nicht die Lösung.

Durch das Entrümpeln schaffe ich Platz für neue Lebenserfahrungen.


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