Kamera Systemwechsel

Jahrelang war ich ein Nikon Benutzer. Meine Ausrüstung bestand aus einem Vollformat Spiegelreflex-Body und lichtstarken Objektiven. Da die Fotografie schon seit langem eine Passion ist, nutzte ich auch entsprechend gute und lichtstarke objektive. Warum ich diesem System den Rücken gekehrt habe erkläre ich in diesem Artikel.

War das System schlecht?

Nein! Das Nikon System finde ich heute noch hervorragend. Bevor sich die Anhänger anderer Hersteller aufregen möchte ich noch etwas vorausschicken: Es gibt keine Schlechten Systeme. Die Frage die man sich stellen sollte ist: Welches System passt zu mir?

Was ist der Vorteil von Vollformat?

Meiner Meinung nach ist das Rauschverhalten des Sensors entscheidend. Wenn man bis ISO 6400 noch nahezu rauschfreie Fotos erstellen kann, ist das toll! Doch wer braucht das? In meinem Fall machte das absolut Sinn. Ein Steckenpferd war die Sternenhimmel-Fotografie. Da muss man zwangsläufig mit der ISO zahl in höhen gehen wo man vor 10 Jahren noch Bauchschmerzen bekam wenn man nur schon daran dachte.

Vollformat Kamera Nikon D610 / Tamron 24-70mm F 2.8 Objektiv

Ein weiterer Grund für das System ist der Look. Je grösser der Sensor, desto geringer ist die Schärfentiefe bei gleicher Blende und Brennweite. Wem das Gefällt, ist bei einem solchen System absolut richtig.

Wieder kann man sagen: es gibt kein richtig, falsch, gut oder schlecht. Es gibt einfach verschiedene Systeme für unterschiedliche Anforderungen.

Einsatzzweck der Kamera

Das ist wohl das wichtigste wenn man sich für ein System entscheidet. Wie und wo setze ich es zu 80% ein? Ein System welches mir 100% meiner Bedürfnisse abdeckt existiert wohl nicht. In meinem Fall hat sich die Lebenssituation stark verändert. Als ich begann zu fotografieren war es mir egal wieviel Gewicht und Platz die Ausrüstung braucht. Die Kamera war immer dabei. Mittlerweile sind 13 Jahre vergangen. Erstens werde ich nicht jünger und zweitens habe ich mittlerweile auch 2 Kinder. Waren wir mal unterwegs, hatte meine Nikon D610 und die wuchtigen Objektive einfach keinen Platz mehr. Also nahm ich höchstens noch meine kleine Olympus OM-D E-M10 und ein kleines Reise Objektiv mit.

Was nützt mir die Vollformat-Bolide wenn sie nur noch im Schrank rum steht? – Eigentlich gar nichts mehr. Also überlegte ich mir eine Z6 oder Z7 mit Adapter zu kaufen um meine aktuellen Objektive weiterhin benutzen zu können. Doch mit den Spiegellosen Kameras kann man den Grössenvorteil nur ausnutzen wenn man auch die Objektive mit kompakter Bauweise nimmt. Der Body selber macht da nicht viel aus.

Ein weiterer Faktor ist, dass ich entweder viel am Tag draussen fotografiere oder drinnen mit Blitz. Eine hohe ISO-Leistung spielt bei mir mittlerweile nur noch eine untergeordnete Rolle.

Neues System

Nachdem ich all die Argumente in die Waagschale geworfen hatte, entschloss ich mich alle Kameras zu verkaufen. Es waren eine Nikon D610 mit 4 Objektiven, eine Nikon 1 mit einem Objektiv und eine Olympus OM-D E-M10 Mark II mit 1 Objektiv. Zusätzlich verkaufte ich auch meine Drohne (DJI Mavic Pro). Dann legte ich mir als übergangskamera eine Occasion Olympus OM-D E-M5 Mark II und ein 14-150mm Objektiv zu. Das war eine tolle Entscheidung, denn ich konnte einfach von Vorne evaluieren. Zudem hatte ich immer eine Kamera auf die ich zurückgreifen konnte. Ich schaute unzählige Youtube-Videos um die verschiedenen Systeme genauer anzuschauen und konnte auch eine Olympus OM-D EM1 Mark III ausprobieren.

Schnell war klar dass es das Micro Four Thirds System war, was mir am meisten zusagte. Also entschied ich einen Teil des Geldes vom Verkauf meiner alten Kamera Ausrüstung in eine Occasion Olympus OM-D E-M1 Mark III zu investieren. Es war ein super (fairer) Deal mit einem 12-40mm f/2.8 und einem 7-14mm f2.8 Objektiv. Danach verkaufte ich weitere Sachen in meiner Ausmist-Aktion und legte das Geld in mein Foto-Kässeli. Ich wusste dass ich noch 2 weitere Objektive dazukaufen wollte. Mittlerweile kam noch ein 40-150mm f2.8 und ein 12-100mm f4 (für Reisen) dazu. Alles zusammen braucht nur noch den halben Platz meiner Nikon SLR Ausrüstung und seither ist mein Fotosystem regelmässig wieder mit mir dabei.

Warum Micro Four Thirds?

Für mich hat sich herausgestellt, dass es das passende System ist. Es deckt in 90% der Situationen meine Ansprüche mehr als nur ab und ist dazu noch super mobil. Abstriche in der Bildqualität erlebe ich auch nicht (bis jetzt), denn ich arbeite wenig mit Low-Light Situationen.

Das Resultat lässt sich auf jeden Fall sehen!

klicke auf das Foto um es zu vergrössern

Auch die ISO Leistung reicht mir vollkommen aus. Hier ein Beispiel von einem Foto welches mit ISO 2000 aufgenommen wurde:

Moos auf Stein bei ISO 2000
100% Crop

Ein weiterer Vorteil ist bei den MFT Objektiven die Naheinsetellgrenze. Mann kann sehr nahe an Objekte heran gehen. Klar gibt es für Macros noch eigene Objektive aber für die paar mal wo ich mal nahe ran möchte reicht es mir wunderbar aus.

Olympus OM-D E-M1 Mark III / 40-150mm f2.8 pro (JPEG aus der Kamera)

Auch die Bildschärfe lässt nichts zu wünschen übrig.

Olympus OM-D E-M1 Mark III / 40-150mm f2.8 pro (JPEG aus der Kamera)
Olympus OM-D E-M1 Mark III / 12-100mm f4 pro (JPEG aus der Kamera)

Fazit

  • Ich vermisse meine alten Kameras nicht
  • Meine Ausrüstung wird nur noch aus einer Kamera und ein paar Objektiven bestehen
  • Die Foto-Ausrüstung ist wieder regelmässig dabei wenn wir unterwegs sind

Ich freue mich auf neue Abenteuer und spannende Fotos.


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:

Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert